Natürlich sind es oft die kleinen Dinge, die uns glücklich machen.
Das kleine Glück, dass ist die Pizza beim Lieblingsitaliener OHNE den dicken Eisbecher zum Nachtisch.
Das kleine Glück ist der Waldspaziergang ohne Sonnenschein.
Das kleine Glück ist die kleine Teepause, die man sich nachmittags gönnt.
ABER: Wenn es um Pfefferkuchen geht, gilt das alles nicht mehr.
Hier heißt es Klotzen statt Kleckern!
Naja, genauer gesagt heißt es: Klotzen UND Kleckern!
Wenn Ida Pfefferkuchen backt, macht sie immer eine riesige Menge.
Das liegt zum einen daran, dass die immer sehr schnell weg sind, zum anderen am Rezept, das so großzügig bemessen ist, dass man automatisch zuviel Teig für "schnell ein paar Plätzchen abbacken" hat.
Aus diesem Grund heißen die Pfefferkuchen natürlich auch nicht Plätzchen.
Plätzchen und Klotzen passt nicht zusammen.
Logisch, dass auch die normal bemessenen Küchenarbeitsplatten für Idas Pfefferkuchenbackerei nicht ausreichen.
Deshalb backe ich auf dem Boden. Ja, ich weiß, was Ihr sagen wollt, aber ich mache immer VORHER sauber :-)
Das alte Kuchenbrett haben wir auf dem Dachboden gefunden, als wir hier einzogen. Ich nehme an, es gehört dem Poltergeist, aber er scheint nichts dagegen zu haben, wenn wir es uns ab und an ausleihen.
Das Rezept ist ein uraltes Familienrezept. Ich hab es Euch mal als pdf aufbereitet zum Mitnehmen.
Der Teig besteht aus einer ganzen Menge Karamel, das man zunächst selber kochen und abkühlen lässt (keine Angst, das geht ganz einfach).
Dadurch bekommt der Teig eine wunderbare Konsistenz und lässt sich phantastisch ausrollen. Besonders für die sehr filigranen Ausstechförmchen, die bei normalem Mürbeteig oft zu Frust führen, ist er sehr geeignet.
Und je länger man den Teig durchziehen lässt, desto besser entfaltet sich das Aroma der Gewürze. Ich setze meinen Teig also immer Anfang Dezember an und was ich nicht sofort wegbacken kann, wird dann Stück für Stück bis Weihnachen verarbeitet.
Dazu ist der Teig auch sehr variabel. Ich erinnere mich, dass meine Mutter früher daraus mindestens fünf verschiedene Kekssorten (ausgestochen, gefüllte Kugeln, Aachener Printen, mit Guss, mit Nuss, mit gar nichts usw.) gezaubert hat.
Wenn die Pfefferkuchen fertig sind, werden sie in einer Keksdose aufbewahrt. Zunächst sind sie sehr hart, da ich sie aber lieber mag, wenn sie schön soft sind, lasse ich sie auch gerne einfach ein paar Tage an der Luft stehen.
Fazit: Ein super Allround-Gebäck, das eigentlich jedem schmeckt, der weihnachtliche Gewürze, Karamell und Schokolade mag.
Ach ja: Und Keksstempel gehen damit auch prima. Ich habe einen zum Geburtstag bekommen und direkt ausprobiert. So wird aus dem Teig ein nettes Weihnachts-Give-away.
Hier zeige ich auch mal ganz schnell unsere diesjährigen Weihnachtskarten, die ich noch bis zehn Uhr zur Post bringen muss. Ich hab gedacht: Zu Weihnachten gehört immer auch ein gutes Buch, also mach ich mal Lesezeichen statt Klappkarten.
Und solltet ihr schon alle Geschenke verpackt, die Weihnachtsgans bestellt und den Baum geschlagen haben, dann könntet Ihr ja vielleicht auch mal kleckern UND klotzen...
Vielen lieben Dank für Eure Treue und ein ganz herzliches Willkommen an meine neuen Leserinnen! Genießt die letzten Tage bis zum Fest und habt nicht so viel Stress!
Eure Ida
P.S.: So sah die Keksdose aus, als ich sie heute morgen öffnete... Da werde ich heute wohl auch nochmal nachbacken müssen.