Samstag, 11. Mai 2013

Gestohlene Zeit

Im Mai - und in diesem Mai ganz besonders - habe ich beruflich "Hauptsaison". Im November ist das übrigens ähnlich, aber da lässt es sich leichter ertragen.



Im Mai aber, wenn draußen endlich - ENDLICH! - die Sonne herauskommt und mit ihr plötzlich die gesamte Pflanzenwelt zum Leben erwacht und zwar mit Tusch!, dann fällt es mir richtig schwer, das alles nur vom Schreibtisch aus zu beobachten (auch wenn der jetzt ja hübsch gestrichen ist).




Ziemlich unsortiert gibt es daher von mir einige Gartenfotos sowie ein paar Gedanken zum Thema "Mein Garten und ich".



Ab und an stehle ich mir also etwas Zeit. Und dann geht's los:

Umkraut zupfen, Stauden teilen, Beet umgraben, Unkraut zupfen, Lieblingsblumen umpflanzen, Blumen gießen, Steine entfernen, Unkraut zupfen, Beete neu anlegen, Büsche umsetzen, Barfußweg neu anlegen...






Meistens ist es ja so, dass die Gartenarbeit mich irgendwie anfällt und vereinnahmt, so dass ich mich als willenloser Grünplanzenpfleger durch die Beete acker, und das geht so:





Eigentlich bin ich nämlich nur auf dem Weg vom Auto ins Haus, sehe dabei aber im Beet am Wegrand ein paar Grashalme wo sie nicht hingehören. Schnell knie ich mich also hin, zupfe sie aus und sehe direkt daneben einen Löwenzahn stehen (wir hatten einen der seltenen völlig löwenzahnfreien Gärten Deutschlands, bevor wir Kinder bekamen, die - wie alle Kinder - Pusteblumen lieben...).




Löwenzahn raus, ach je, die Kamille bekommt hier gar keine Luft mehr. Und eigentlich ist sie viel zu groß, also raus damit und teilen. Wie schön, aus einer Kamille sind vier geworden, wo könnten die denn mal hin? Wenn ich die Sedum da hinten rausnehme, wäre das ein schöner Platz für die Kamille. Die Sedum stelle ich erstmal in einen Eimer Wasser. Wasser ist gut, gießen müsste ich auch ganz dringend. Und wie sieht das eigentlich rund um die Regentonne aus? Alles voll mit Gras und Löwenzahn, Augenblick, den zupfe ich mal eben aus.
Moment mal - warum eigentlich habe ich eine weiße Hose an, um im Garten zu arbeiten? Und warum um alles in der Welt habe ich meine Autoschlüssel in der Hand?!




Im Garten kann man sich so richtig schön verlieren. Aber was ich meistens nicht kann, ist mich im Garten ganz in Ruhe auf einer Liege zu entspannen (deshalb bleiben meine Liegestühle auch meistens in der Garage, wo sie ein sehr trauriges Polstermöbel-Dasein fristen). Wenn ich erstmal liege, dauert es nicht lange, bis entweder ein Kind etwas von mir will oder mein Blick wieder auf irgendeine Stelle im Garten fällt, die mal wieder umgestaltet werden müsste...




Ich sehe schon, wie meine Leser den Kopf schütteln und sagen, IST DIE DOOF - macht sich soviel Mühe mit dem Garten und dann genießt sie ihn am Ende überhaupt nicht.





Die überraschende Antwort ist: DOCH! Ich genieße ihn während ich ihn pflege. Ich liebe es, durch den Garten zu gehen und jede einzelne Pflanze zu begrüßen und ihr beim Wachsen zuzusehen. Ich liebe es, nach einem Tag im Garten stolz auf alles zu sein, was ich so geschafft habe. Das reicht. Scheint eine aktive Art von Gartengenuss zu sein. Und ja, natürlich setze ich mich auch total gerne mit einem Kaffee in die Sonne (wir haben zwar keine Gartenliegen im Garten, aber dafür sechs Bänke an ganz verschiedenen Stellen).







Unseren Garten teilen wir uns übrigens mit einem Bienenvolk und einer ganzen Menge Krabbelkäfer, Singvögel und Schmetterlinge, vor allem, seit wir vor ein paar Jahren einen Teil unseres Gartens in eine Streuobstwiese umgewandelt haben.



Nach und nach haben sich dort die schönsten Wiesenblumen angesiedelt. Und wir müssen so gut wie gar nichts machen, außer die Wiese zweimal im Jahr zu mähen und das Obst zu ernsten.



Außerdem haben wir noch einen Gartenteich, Grund eines lang andauernden Ehestreits, denn mein Mann möchte ihn gerne zuschütten, um die Terrasse zu erweitern, ich aber möchte ihn gerne behalten, weil ich die Seerosen so schön finde und außerdem im Teich ja eine Molchkolonie wohnt, die ansonsten umgesiedelt werden müsste.

Zugegebenerweise ist der Teich auch Herberge für eine ganze Menge "Zeugs" (wuchernde Wasserpflanzen, Blätter und Kinderspielzeug), das regelmäßig herausgekäschert werden muss. Diese Aufgabe übernehmen mit Begeisterung unsere Mädels.









Ab und an landet natürlich auch ein Molch im Käscher, der, nachdem er auf einen hübschen Vornamen getauft wurde (dieser hier heißt "Karl") wieder in den Teich entlassen wird.




Wir vermuten, dass der dort dann ziemlich angiebt bei seinen Molchkumpels und erzählt, wie er allein durch Muskelkraft und Intelligenz der tödlichen Gefahr entronnen ist.


Jetzt muss ich leider, leider mal wieder an die Arbeit, und zwar im Haus.



Vielen, vielen  Dank, dass Ihr mir treu geblieben seid, auch wenn ich mich momentan so rar machen muss.

Liebe Grüße,

Eure Ida



10 Kommentare:

  1. Mein Gott ist es schön bei Dir!!!! Dein Garten ist einfach ein Traum!!!!!!!
    Und selbstverständlich bleib ich Deinem Blog treu.
    VLG Bine

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  2. Ach Ida, ist das schön bei Dir!! Und mit einem solchen Blick arbeitet es sich doch auch besser als von irgendeinem Büro in einem Stadt-Hochhaus, oder?!?! :-)
    Lg, und ein schönes WE
    Tanja

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  3. Liebe Ida,
    ihr habt einen wunderschönen großen Garten und um die Streuobstwiese beneide ich dich wirklich. Die Bilder sehen sehr schön aus. Und die Gartenarbeit gestalte ich eigentlich so ähnlich wie du. Wenn ich was sehe, wird was geschafft. :)
    Liebe Grüße

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  4. Danke liebe Ida für die vielen wundervollen Gartenbilder. Über deine Gartengeschichte mußte ich schmunzeln- auch ich bin so ein aktiver Gartenliebhaber;-)) Gestern mußte der Löwenzahn in der Auffahrt dran glauben. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und einen geruhsamen Muttertag, habs fein gglg Puschi♥

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  5. ah wie schön!!!!!!! der garten ist ein traum :) aber die geschichte dazu..... sie ist köstlich :))))) denn mir geht es genau so wie dir..... mal schnell in den garten nuur kurz blicken und schon hält mich ein unkraut fest :) schon bin ich wieder am graben :) na, und die sitzplätze habe ich ein paar im garten, aber ich sitze NIE :) es kommt nicht vor :) liebe grüsse und einen schönen muttertag wünsche ich dir!!! aneta

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  6. Oh ja, lieber arbeite ich draussen als drinnen. Da geht es mir wie Dir - es ist für mich Erholung. Die Bilder erinnern mich an meine Kindheit - die Blumen, aber besonders das Töchterlein und der Molch :)
    Viele Liebe Grüße
    Luise

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  7. Liebe Ida,

    mich zieht es auch beim ersten Sonnenstrahl nach draußen und dann bleibt auch mal die ein oder andere Vorlesung auf dem Schreibtisch liegen.

    Alles Liebe aus dem 7ten Stock, deine Katrin

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  8. Liebe Ida,
    heute legst du aber hoffentlich mal die Beine hoch in deinem tollen Garten und genießt es!
    Mein Sohn angelt auch zu gern mit dem Kescher bei Opa im Teich und begutachtet die Molche etc.
    Ich wünsch dir jedenfalls einen erholsamen Muttertag!
    Sei lieb gegrüßt,
    Kristin

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  9. Hallo Ida,
    Das ist ja traumhaft schön bei euch.Und so riiiiiesig!Wahnsinn!

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  10. Liebe Ida,
    Dein Garten ist ein Traum ... sucht Ihr nicht jemanden, der dort regelmäßig auf einer der verwaisten Liegen liegt und liest? Ich würde gut als Deko funktionieren ;-)

    Liebe Grüße
    Steffi

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